EquilTec – Dein digitales Physio-Know-how in der Hosentasche

Hallo Constantin, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Vielleicht möchtest Du uns ganz zu Beginn Euer Startup kurz vorstellen ?

EquilTec entwickelt einen in die Kleidung integrierbaren Sensor, der die Schulterposition am Bildschirmarbeitsplatz trackt und über ein Warnsignal chronische Verspannungen im Schulter-Nacken Bereich vorbeugt. Eine App erinnert an Übungen und leitet den Nutzer mit Videos und Tipps an. Die Übungen sind komplett ohne Hilfsmittel im Büro machbar.

Welches Problem wollt Ihr mit EquilTec lösen ?

Bildschirmarbeitsplätze nehmen nicht nur in Deutschland immer weiter zu. Damit einhergehend kommen Schulter- und Nackenschmerzen. Die werden meist durch unergonomische Körperhaltung und Muskelverspannungen verursacht. Wir wollen die Leute auf ihre unergonomische Körperhaltung aufmerksam machen und ihnen dadurch wieder „beibringen“, eine gesunde Körperhaltung anzunehmen. Dadurch sagen wir Schulter- und Nackenschmerzen den Kampf an.

Wie ist die Idee zu EquilTec entstanden ?

Als gelernter Physiotherapeut kann Constantin Diesch bestätigen, dass die Behandlungsmethoden gegen Schulter-Nacken-Problemen nicht ausreichen, um diese nachhaltig los zu werden. Problematisch hierbei ist sowohl die eigene Körperwahrnehmung Betroffener, als auch der Unmut, die verschriebenen Übungen zu absolvieren.

Das Medizintechnikstudium brachte Constantin dann zur Lösung: Sensoren und Systeme, die es ermöglichen, Bewegungen und Körperhaltung genau zu messen. Hinzu kommt ein intelligenter Algorithmus von Lukas Kühnbach, der mit einer mobilen Applikation kommuniziert, sodass dem Kunden sowohl Informationen zu seiner Körperhaltung als auch Tipps gegeben und Übungen die leicht vor Ort durchgeführt werden können.

Wie würdest Du Deiner Großmutter EquilTec erklären ?

Bei vielen Menschen sind die Nackenmuskeln sehr verspannt durch viel Arbeit am Computer. Mit unserem Produkt helfen wir diesen Menschen ihre Probleme los zu werden

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Ja. Ursprünglich wollten wir T-Shirts mit integrierten Sensoren entwickeln, die unter der Alltagskleidung getragen werden können. Auch das Geschäftsmodell hat sich durch Gespräche mit Experten von B2B auf B2C verlagert. (Oder eher gesagt, eine Kombination aus beidem)

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

In der ersten Stufe wollen wir equil neck direkt dem Endkunden anbieten (B2C-Modell), und erst später soll der Fokus auf Arbeitgebern liegen, die ihre Arbeitnehmer mit einem equil neck als Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung ausstatten (B2B-Modell). Beim B2B-Modell ist der Markteintritt langsamer und ressourcenintensiver. Zudem unterstützt eine geplante Crowdfunding-Kampagne das Endkunden-Modell effektiver. Beim B2C-Modell wird Umsatz über den Direktverkauf an Endkunden und über ein In-App-Abo generiert. Eine zukünftige Skalierung hinsichtlich des Geschäftsmodells sieht vor, mit intermediären Anbietern (B2B) der betrieblichen Gesundheitsförderung (BFG) zusammenzuarbeiten. Umsatz erzielt ein monatliches Abo-Modell oder Service Pauschalen gestaffelt nach Anzahl abgenommener Equil neck-Systeme.

Wie genau hat sich EquilTec seit der Gründung entwickelt ?

Da wir erst kürzlich gegründet haben (Oktober 2019) lässt sich hierzu noch nicht viel sagen. Insgesamt haben wir allerdings auch bereits vor der Gründung eine gute Resonanz erhalten, die sich fortführt.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

3 Vollzeit, 4-5 Teilzeit/Freelancer, 2 Abschlussarbeit (Medizintechnik), 1 Praktikant (App-Entwicklung)

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Es gab mehrere Rückschläge besonders Missverständnisse mit Partnern, aber so richtig schief gelaufen ist zum Glück noch nichts.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Daraus haben wir gelernt ALLES besser zu dokumentieren und von unseren Partnern gegenchecken zu lassen um sicher zu gehen, dass alle auf dem gleichen Stand sind.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Bisher mit super Leuten zusammengearbeitet um weiter zu kommen. Wichtig dabei war es offen zu sein und die Meinung zu verschiedenen Punkten anzunehmen.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Durch das Preseed Programm vom Land Baden-Württemberg zusammen mit einem privaten Co-Investor aus der Schweiz.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir haben eine Crowdfunding Kampagne geplant sowie Test mit bereits vorhandenen Pilotkunden. Außerdem ist ja bekanntlich nach der Investition vor der Investition also suchen wir bereits Investoren für die nächste Runde.

Vielen Dank für das Interview.

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