Die ersten angemieteten Flächen von 1.200 Quadratmetern im innenstadtnahen Gebiet Wohlgelegen seien schon vollständig belegt, berichtete Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut. Mit dem Bau des ersten eigenen Ipai-Gebäudes in direkter Nachbarschaft dazu sei bereits im April 2022 begonnen worden. Am 4. Oktober 2022 startete der Ipai den städtebaulichen Wettbewerb für das 23 Hektar große Hauptareal Steinäcker im Norden Heilbronns. Zehn renommierte Architekturbüros (davon zwei aus Baden-Württemberg) sind berechtigt, Entwürfe einzureichen. Ein wesentliches Kriterium werden Nachhaltigkeitsgesichtspunkte sein. „Ich bin gespannt, wie die Architekturbüros die Vorgaben um-setzen. Im Frühjahr 2023 soll der Siegerentwurf gekürt werden. Dann wissen wir endlich, wie der Park aussehen wird. Doch bereits jetzt steht fest: Wir schaffen mit dem Ipai etwas Einmaliges im Land, indem wir KI über die gesamte Wertschöpfungskette abbilden, also auch und gerade die Kommerzialisierung von KI. Sie gilt zu Recht als Schlüssel zur Welt von morgen. Mit ‚KI made in Baden-Württemberg and Europe‘ wollen wir genau diesen Schlüssel selbst herstellen, das Schloss öffnen und die Tür weit aufstoßen“, so die Wirtschaftsministerin.
Das Wirtschaftsministerium will die Landesförderung für den Ipai (insgesamt bis zu 50 Millionen Euro) nun Schritt für Schritt ausbezahlen. Mit der Fördermittelempfängerin (Die KI-Stiftung Heilbronn gGmbH) ist abgestimmt, dass diese für abgrenzbare bewilligungsreife Projektbestandteile Teilanträge stellen wird, die das Wirtschaftsministerium jeweils prüfen und bei Vorliegen der Voraussetzungen bewilligen wird. Der erste Teilantrag betrifft das Besucherzentrum, das im Erdgeschoss des sich im Bau befindlichen Gebäudes am innenstadtnahen Standort Wohlgelegen entstehen soll. Nachdem der Wirtschaftsausschuss des Landtages am 30. November 2022 seine Zustimmung hierzu erteilt hat, soll der erste Förderbescheid über rund 5,4 Millionen Euro für das Besucherzentrum nun zeitnah erteilt werden. Das Besucherzentrum soll als Ort der Wissensvermittlung und des Lernens das Thema KI verständlich vermitteln und in die Breite der Bevölkerung tragen. Weitere Projektbestandteile des Ipai werden unter anderem ein Start-up Innovation Center, verschiedene Reallabore und ein Daten- und Rechenzentrum sein.
Der Innovation Park AI BW
Als Ergebnis eines europaweiten, transparenten und diskriminierungsfreien Wettbewerbsverfahrens zur Standortauswahl, das am 3. Dezember 2020 gestartet worden war, hatte der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg am
27. Juli 2021 entschieden, den Innovation Park AI Baden-Württemberg in Heilbronn zu realisieren. Im Ipai soll das größte Ökosystem für anwendungsorientierte Künstliche Intelligenz in Europa aufgebaut werden. Hier kommen Unter-nehmen, Start-ups, angewandte Forschung und Wissenschaft, aktuelle und zu-künftige Talente, Investoren sowie Akteure der öffentlichen Hand zusammen, um synergiegetrieben an KI-basierten Softwareprodukten und -lösungen zu arbeiten und so die Wertschöpfung im Bereich KI zu steigern. Das Ökosystem Ipai bietet sowohl die Möglichkeit, sich zu vernetzen, weiterzubilden und zu informieren als auch modernste Infrastruktur als Basis für Innovationen zu nutzen. Für die Realisierung des Projekts hat der Landtag des Landes Baden-Württemberg bis zu 50 Millionen Euro bereitgestellt. Der Wettbewerbsbeitrag der Stadt Heilbronn, der Stadtsiedlung Heilbronn GmbH sowie der Dieter Schwarz Stiftung setzte sich im Wettbewerb durch. Der Ipai wird nach den Erwartungen der Landesregierung private KI-Investitionen in Milliardenhöhe am Standort auslösen.
„Der Ipai ist ein zentraler Baustein der KI-Strategie des Landes Baden-Württemberg und eine der ganz großen innovationspolitischen Visionen der Landesregierung. Er soll einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass von den enormen Wertschöpfungspotentialen der KI ein möglichst großer Anteil in Baden-Württemberg realisiert wird“, betonte der Ministerpräsident. „KI ist dabei kein reiner Selbstzweck. Vielmehr spricht alles dafür, dass wir die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, etwa im Klimaschutz, bei Mobilität, Lieferketten oder im Gesundheitsbereich nur mit einer ethisch verantwortungsvollen KI lösen können“, sagte die Wirtschaftsministerin.
Das Land möchte mit seinen Initiativen einen wesentlichen Beitrag dafür leisten, dass der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg in Sachen KI mit dem amerikanischen Silicon Valley oder dem chinesischen Shenzhen Schritt halten kann. Mit möglichst vielen im Land entwickelten und auf den Markt gebrachten KI-Lösungen kann auch ein wesentlicher Beitrag für technologische Souveränität geleistet werden. „Baden-Württemberg hat die besten Voraussetzungen, europaweit zum führenden Wirtschafts- und Forschungsstandort für Künstliche Intelligenz zu werden“, unterstrich Ministerpräsident Kretschmann.
Quelle: Wirtschaftsministerium BW
Quelle: Wirtschaft digital Baden-Württemberg